Forderungskatalog des ÖGKV an die zukünftige Regierung

OTS010413.11.2024, 12:23:17

Die Bedingungen, unter denen die professionelle Pflege arbeitet, müssen von der nächsten Regierung verbessert werden, um die Versorgung weiter aufrechterhalten zu können.

Obwohl in der letzten Gesetzgebungsperiode Maßnahmen gesetzt wurden, um die Bedingungen unter denen die professionelle Pflege arbeitet zu verbessern, sind noch viele Problemfelder offen. Der Bedarf an Professionist:innen im Pflegebereich wird in Zukunft weiter steigen. Um diesen Effekt abzuschwächen ist eine hohe Anzahl an Maßnahmen erforderlich. Die Expert:innen des ÖGKV haben sie in einem 10 Punkte umfassenden Forderungskatalog zusammengefasst. Das Dokument können Sie hier im Detail lesen: Forderungskatalog.


Zu den Maßnahmen gehört die Schaffung eines eigenen Pflegeministeriums oder zumindest die Schaffung eines Staatsekretariats für professionelle Pflege. Dies ist dringend notwendig, um die fragmentierten Zuständigkeitsbereiche in Österreich endlich unter einem Dach zusammenzuführen und so die Pflegeversorgung und Pflegepolitik einheitlich und zentral zu gestalten zu können. Zur Ermöglichung von Fachkarrieren ist der Zugang zur Weiterbildung und zum Studium fair und leistbar zu gestalten und die Einführung von Förderprogrammen und Stipendien notwendig. Hierbei sollte die finanzielle Entlastung von DGKP, die eine Weiterbildung absolvieren, im Vordergrund stehen, um den Weg zu einer höheren Qualifikation zu erleichtern.

Die Rolle freiberuflicher Pflegekräfte in Österreich hat in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen, was sich in Zukunft noch steigern wird. Sie schließt zunehmend Versorgungslücken im Gesundheitssystem. Deswegen muss auch die Freiberufliche Pflege gefördert und Selbstständigkeit attraktiver gemacht werden. Die Leistungen der Gesundheits- und Krankenpflege sind ebenso wie bei anderen nicht-ärztlichen Gesundheitsberufen (wie Logopäden, Hebammen, Physiotherapeuten) zu 80 Prozent rückzuerstatten. Auf Landesebene ist eine Förderung für Klient:innen notwendig (Pflegefonds). Die freiberufliche Pflege benötigt einen beschleunigten Zugang zur ELGA und alle Pflegeleistungen direkt an Patient:innen müssen umsatzsteuerbefreit sein.

Die in Österreich lebenden Menschen müssen gesunde Jahre dazugewinnen. Der Fokus sollte auf Prävention und nicht auf Therapie liegen. Dazu muss die Gesundheitskompetenz der Bevölkerung erhöht werden. Es ist daher notwendig, die Gesundheitsförderung durch professionelle Pflegepersonen zu ermöglichen und zu finanzieren. Das Potential von Digitalisierung und KI für die Pflege ist zu beforschen und in weiterer Folge zu nutzen. e-Health und e-Nursing werden künftige Behandlungspfade nachhaltig verändern und somit die Arbeit in neuen Berufsfeldern beeinflussen. 1450 hat viel Potential und soll konsequent ausgebaut werden.

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